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"Entre Continentes" (Kontrabass)
Renaud Garcia-Fons, der französische Bass-Virtuose, gehört zu jener Gruppe französischer Jazzmusiker, die unter Verwendung von Elementen aus Jazz, Neuer Musik, Rock und unterschiedlichen Volksmusiken eine höchst eigenständige Form zeitgenössischer Improvisationsmusik geschaffen haben. Zu diesem Kreis zählen unter anderem der Klarinettist Louis Sclavis, der Tubaspieler Michel Godard, der Pianist Andy Emler und der Klarinettist Michael Riessler. R. Garcia-Fons war Ensemblemitglied des Orchestre National de Jazz und des Orchestre de Contrebasses. Er spielte und realisierte Aufnahmen gemeinsam mit Kenny Clarke, Daniel Humair, Marc Ducret, Michel Portal, Rabih Abou Khalil, Michael Riessler u.a.
Als Solist führte Renaud Garcia-Fons die Vielstimmigkeit seines Instrumentes besonders eindrucksvoll und virtuos mit seinem Soloprojekt Légendes vor. Légendes schöpft aus musikalischen Quellen des arabischen Raumes (Inanga), aus afrikanischer Musik (insbesondere aus Burundi) und ist inspiriert vom Flamenco. R. Garcia Fons: "Meine Eltern sind Spanier und ich hörte damals zuhause viel Flamenco. Es gibt diese sehr engen Verbindungen zum Jazz ... man spürt beim Spielen: da sind Brücken, schmale Stege, manchmal sogar so etwas wie Autobahnen ..." In dem Stück Funambule spielt er vier Kontrabässe. Diese extreme Akrobatik gelingt ihm durch eine Mehrspur-Technik, bei der er alle Stimmen selbst übernimmt. Einziges elektro-akkustisches Hilfsmittel ist ein Hallgerät.
Den Bass zum Singen bringen "Was mein Spiel auf dem Kontrabass besonders charakterisiert ist, dass ich häufig den Bogen einsetze. Es hat mich immer sehr fasziniert, den Bass zum Singen zu bringen. Ich studierte am Konservatorium in Paris (Klassik, Jazz, orientalische Musik) bei Francois Rabbath, der ein wahrer Pionier dieser Art von Bassspiel ist. Er war der erste, der die neue Streichtechnik entwickelte, über enorme technische Fähigkeiten verfügte und eine Musik erfand, die sich zwischen Orient und Okzident bewegt. (...) Der Kontrabass liegt irgendwo zwischen der Laute/Gitarre und der Viola da Gamba, und durch den Klang des gestrichenen Bogens tun sich sogar Ähnlichkeiten zu dem indischen Streichinstrument Sarangi auf."
Légendes "Ich bin besessen von bestimmten Rhythmen, meinem Bass und allem, was zwischen sehr hohen und sehr tiefen Tönen passiert. Eines Tages hatte ich die fixe Idee, dieses Orchester selbst zu sein, von dem ich immer geträumt hatte. Das war wie eine Wette: dieses Soloalbum zu machen und Solokonzerte zu geben, bei denen ich mit Zuspielbändern agiere und mit mir selbst auf der Bühne in einen Dialog trete. Ein sehr ich-bezogenes Abenteuer, zugegeben, aber damit bin ich auch einem musikalischen Traum auf den Grund gegangen."
Renaud Garcia-Fons in einem Interview mit Karl Lippegaus
Renaud Garcia Fons "Entre Continentes"
Renaud Garcia-Fons 5-string bass;
Negrito Trasante perc;
Kiko flamenco guitar |
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